Freitag, 9. Juli 2010

Das "andere" Mallorca


Mallorca ist im Allgemeinen bekannt als die "Lieblingsinsel der Deutschen" und obwohl in einigen, ganz wenigen und eng begrenzten Bereichen der Spaß-Faktor gelegentlich recht hoch gehalten wird, strebt man hier doch nicht an, das 17. Bundesland der BRD zu werden.

Die Baleareninsel verfügt sehr wohl über eine hoch entwickelte und wirtschaftsstarke Infrastruktur, sowie führende Forschungs- und Produktionsstandorte auf den Gebieten des Hightec, der Farma- und der Elektronikindustrie; so dass der Tourismus nur einen Zweig, wenn auch einen maßgeblichen am Wirtschaftsstandort Mallorca ausmacht.

Davon beflügelt werden natürlich eine Vielzahl anderer Bereiche der Produktion und Konsumtion, wie die Lebensmittel-, die Automobil- und die Bau-Branchen.
Deshalb wäre die deutsche Wunschvorstellung, Mallorca möge das 17. Bundesland sein, schon aus ökonomischen Ewägungen gerechtfertigt.

Aber auch wenn es alljährlich viele, sehr viele Touristen aus Deutschland zu aller erst ferienhalber auf die Balearen verschlägt, bedeutet das nicht, dass sie die größte oder gar die einzige Besuchergruppe Mallorca's ausmacht. Die Nachbarn aus Österreich, der Schweiz und dem Be-Ne-Lux, sind ebenso zahlreich vertreten; was sicherlich auch die Präsenz der deutschen Sprache auf der Insel zu verstärken scheint.

Aber neben den vielzähligen Briten und Skandinaviern, haben sich traditioneller Weise auch die Italiener, Franzosen und Portugiesen hier niedergelassen, was gerade bei den Letzteren dadurch vereinfacht wird, dass in einigen ihrer Landstriche ebenfalls noch Katalanisch gesprochen wird und ansonsten die romanischen Sprachen kompatibler zu sein scheinen, als die germanischen.
Zunehmend landen nun auch Feriengastströme aus dem osteuropäischen Raum (sehr beliebt wegen der Sprachverwandschaft auch bei den Rumänen), aus den Weiten Russlands und China, sowie den USA (schließlich wurde Kalifornien von den Mallorquinern missioniert und gegründet).

Unzählige Einwanderer treibt es (oftmals nur vorübergehend und ebenfalls traditionell) aus den Staaten Lateinamerikas und Nordafrikas nach Mallorca, was ihnen zumeist durch das Beherrschen der spanischen Sprache, ihren Fleiß und ihre große Gelehrsamkeit ermöglicht wird.

Diese sind es dann auch zumeist, die neben den Saisonkräften vom spanischen Festland, oftmals aus Katalonien, in der Tourismusbranche ihre Dinstbarkeiten anbieten; weshalb sich aufmerksame Touristen gelegentlich fragenob dort keine Mallorquiner arbeiten? Gelegentlich schon, aber nicht überwiegend.
Und wenn, dann zumeist als Stand- oder Restaurantbesitzer (wie z.B. vom "Bierkönig" oder vom "Oberbayern"), oder als Sub-Unternehmer für den Gartenbau, die Poolpflege und Hausmeistertätigkeiten.
Sie haben, wie bereits oben geschildert, ihre eigene inselweite und ganzjährige Infrastruktur, die nicht nur an den Tourismus geknüpft ist: wie anderenorts auch (vom Lehrer in der Schule, bis zum Bankangestellten und Briefträger u.v.a.m.).

Das sehen die meisten vorübergehenden Gäste Mallorcas nicht und oftmals meinen sie lautstark: die Insel sei "nur von ihnen abhängig, weil sie schließlich ihr Geld dorthin brächten" und so benehmen sich viele dann leider auch. Worin die Motive der zuvorderst deutschen Medien begründet sind, derartigen Unfug unter das Dummvolk zu streuen und zu schüren, bleibt dabei im Verborgenen.

Zum Glück gehört den wahrhaftigen Mallorca-Liebhabern, egal wo sie herkommen oder residieren, der weitaus größere und schönere Teil der Insel, abseits des "Ballermann" und der anderen Hochburgen des Massentourismus... eben, das "andere" Mallorca.
Wohin gegen dieses "andere" Mallorca, wie man es heute zu nennen pflegt, das eigentliche Mallorca ist!

 OASIS AYURVEDA MALLORCA FINCA ELEFANTORRE