Mittwoch, 4. August 2010

Mit der ganzen Truppe nach Lluc




Mit besonderer Beliebtheit für Gruppen & Familien mit und ohne Kindern:
Seit der christlichen Rückeroberung Mallorcas ist das Kloster Lluc der wichtigste Wallfahrtsort der Insel. Es liegt, umgeben von einer imposanten Bergkulisse in einem idyllischen Tal der Serra Tramuntana in 525 Metern über dem Meeresspiegel. Das Heiligtum liegt in einem Tal im - an einem Kraftort, wo die Schwingungen des Erdmagnetismus am stärksten ausgebreitet sind (stellte schon der Heilige und Alchimist Ramon Llull fest). 
Sowohl die Schamanen der Megalith-Zeit, als auch die Druiden haben hier Reste ihrer Heiligtümer hinterlassen und die erste Klostergründung erfolgte durch den Orden der Tempelritter, wovon ebenfalls noch eine Vielzahl von Zeugnissen künden.
Geschichtliches:
Erstmalige Erwähnung fand die Kapelle in Lluc in einem historischen Dokument von 1268.Gemäß der Legende, fand um das Jahr 1229 ein Schafhirte, der noch ein Kind war, namens Lluc (zu deutsch Lukas), an der Stelle des heutigen Klosters eine schwarze Madonna. Er brachte sie zum Priester der nächstgelegenen Kapelle von Escorca. Die Madonnenfigur verschwand dort jedoch über Nacht und wurde wieder an der alten Fundstelle entdeckt. Dies wiederholte sich mehrmals, bis letztendlich an der Fundstelle der Madonnenfigur eine Kapelle gebaut wurde, die den Grundstein für das Kloster bildete.Sie wurde um 1300 fertiggestellt und bis ins 17. Jahrhundert zur heutigen Pracht und Grösse erweitert.
Die Klosterkapelle wurde 1962 von Papst Johannes XXIII. persönlich in den Rang einer Basilika erhoben. Das Kloster wurde aufgrund der Madonnenfigur Wallfahrtsort und ist es bis heute geblieben. Tatsächlich ist der Wallfahrtsort das Sinnbild der mallorquinischen Identitätsstiftung. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang auch, dass das Santuari de Lluc während der fast 40 jährigen Franco-Diktatur eine der wichtigsten Schutzzonen auf der Insel war, innerhalb derer relativ gefahrlos die eigene Sprache und Kultur gepflegt werden konnten. Verwaltet wird das Kloster Lluc seit 1891 von den Brüdern der Kongregation des Heiligen Herzens Jesu.Aus dem Tourismus schöpfen sie die Mittel zum Erhalt des Bauwerks und für ihrer missionarische Tätigkeit in Südamerika.
Zur Tradition und Spiritualität von Lluc gehören die Gesänge der „Blavets“ (eines blau-weiß gekleideten Knaben-Chores), welcher täglich in der Basilika vor der „Moreneta“ ein „Salve“ für die Insel, ihre Bewohner und Besucher zu Gehör bringt. Seit 1532 besteht dieser Chor mit seinem Internat und einer Klosterschule, eine der besten Ausbildungsadressen auf der Insel.

Sehenswertes:
Die Madonna in Lluc ist eine von nur drei "Schwarzen Madonnas" in Spanien, weswegen sie besonders verehrt wird. Sie ist im Kloster in einem Andachtsraum hinter der Kapelle frei zugänglich und wird von Pilgern und Besuchern rege besucht und angebetet. Die Madonna wird von den Mallorquinern "Sa Morenita" (also die kleine Schwarze) genannt.
Es gehört zur Tradition eines jeden Mallorquiners die Madonna regelmäßig aufzusuchen.
Die Basilika steht auf einer zutiefst religiösen Stätte, schließlich fand man in den Hügeln schon prähistorische Grabkammern aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Ihr Inneres zeugt von überirdischer Pracht: Umringt von drei Seitenkapellen ragt der Hochaltar hervor, an der linken Seite prangen Gemälde der Heiligen Franziskus und Sebastian, rechts sind die Heiligen Catalina Tomás und Teresa de Jesús in Öl verewigt. Die Übergänge zwischen der Decke, dem Altar und den Kapellen scheint fließend zu sein.
Für Kunstinteressierte beherbergt das Kloster ein Museum. Hier kann man malloquinisches Kunsthandwerk und archäologische Funde betrachten.
1952 wurde es eröffnet und zeigt in fünf Sälen Relikte aus der Vorgeschichte, religiöse Figuren, balearische Trachten, Keramik, Malerei und die Bildersammlung des katalinischen Malers Coll Bardolet.
Der mit einem Lehrpfad ausgestattete Klostergarten ist ein wahrhaftiges und sehenswertes Kleinod.
Auch der Aufstieg auf den Kalvarienberg über die breite Treppe ist eine Erinnerung wert. Man hat von oben einen Ausblick über das Tal mit seinen Feldern und Plantagen und natürlich über die Dächer des Klosters.

Unterkunft und Verpflegung
Neben den ca. 50 Klosterschülern finden Gäste, vorzugsweise Besuchergruppen aber auch Pilger, Wanderer und Seminaristen, im Kloster eine komfortable Unterkunft und sehr gute Verpflegung.
Die zweckmäßig hergerichteten Zellen sind mit Bädern und Küchen hergerichtet.
In der Klosteranlage befinden sich mehrere Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel und Souvenirs, eine Post- und eine Bankfiliale, eine Apotheke; sowie vielfältige Möglichkeiten für individuelle Picknicks und Barbecues.
Zeitweiliges Mitleben im Haus der Spiritualität der Kongregation ist nach konkreten Absprachen möglich.
Alle Besucher haben die Möglichkeit am regelmäßig geistigen Leben und den Gottesdiensten in der Basilika teilzunehmen.